Warum treten vermehrt Fälle
von Masern auf??

Für wen besteht das Risiko, an Masern zu erkranken?

Alle Menschen, die nicht immunisiert sind – also entweder nicht geimpft oder trotz Impfung keine Immunität entwickelt haben – können sich infizieren. Babys und kleine Kinder, Schwangere und Menschen mit einem schwachen Immunsystem sind einem höheren Risiko ausgesetzt.

Durch Masern bedingte Todesfälle gibt es überwiegend in ärmeren Ländern oder in Ländern mit einem schlechteren Gesundheitssystem, wo nicht alle Kinder geimpft werden können.

Es besteht ein höheres Risiko, an Masern zu erkranken, wenn Sie:

nicht geimpft sind: Das gilt vor allem für junge Menschen oder Schwangere.
ins Ausland gereist sind.
in einem Gebiet leben, in dem es viele nicht geimpfte Menschen gibt.
einen geringen Vitamin-A-Spiegel haben.
aufgrund einer Erkrankung oder medizinischen Behandlung ein geschwächtes Immunsystem haben.

Wussten Sie schon?

Wer einmal an Masern erkrankt ist, gilt in der Regel als immun und es ist unwahrscheinlich, ein zweites Mal zu erkranken.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnte kürzlich vor einem alarmierenden 45-Fachen Anstieg der Masernfälle in Europa im Jahr 2023. Mehr als 42.000 Menschen hatten sich 2023 angesteckt, im Vergleich zu 941 während des gesamten Jahres 2022. Derzeit gibt es einen starken Ausbruch von Masern in vielen Ländern in Asien, Afrika, Europa und im Nahen Osten.

Der aktuelle Anstieg der Masernfälle lässt sich wahrscheinlich durch einen Rückgang der allgemeinen Impfquote weltweit erklären, die unter der von der WHO empfohlenen durchschnittlichen Impfquote liegt. Um einen Ausbruch von Masern zu vermeiden, müssen mindestens 95 Prozent der Bevölkerung eine zweifache Dosis des Impfstoffs erhalten haben. Sollten Masern in Länder eingeschleppt werden, in denen die Impfquote unter 95 Prozent liegt, steigt die Gefahr eines Ausbruchs. Gesundheitsexpert*innen sagen, dass manche Eltern die Schwere einer Masernerkrankung unterschätzt haben, da die Krankheit größtenteils ausgerottet worden war. Zudem wurden viele Routineimpfungen während der Corona-Pandemie versäumt. Die geringe Impfquote wird auch auf Fehlinformationen in der Vergangenheit zurückgeführt, die den MMR-Impfstoff fälschlicherweise mit Autismus in Verbindung brachten. 1998 veröffentlichte Andrew Wakefield eine Studie in der Fachzeitschrift „The Lancet“, die eine eingehend geprüfte Verbindung zwischen dem MMR-Impfstoff und Autismus entlarvte. Durch diese irreführende Studie verlor er seine ärztliche Zulassung. Es gibt keine Beweise dafür, dass zwischen dem MMR-Impfstoff und Autismus ein Zusammenhang besteht.

Sind Ihre Impfungen aktuell?

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation müssen dringend Präventionsmaßnahmen ergriffen werden, da für mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung bis zum Jahresende ein hohes oder sehr hohes Risiko eines Ausbruchs von Masern besteht.

Um eine Ansteckung mit Masern zu vermeiden und die Ausbreitung der Krankheit durch Einschleppen zu verhindern, wird eine Auffrischung der MMR-Impfung empfohlen – vor allem vor Reisen ins Ausland. Eltern sollten sicherstellen, dass ihre Kinder vollständig geimpft sind. Sie sind nicht sicher, ob Sie bereits geimpft sind? Suchen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt auf, um zu bestätigen, dass Sie dank einer Impfung vor einer Infektion immun sind.