Häufigste Atemwegserkrankungen

Viele der häufigsten Atemwegserkrankungen weisen die gleichen Symptome auf.
Wenn Sie Bedenken haben oder sich Ihr Zustand nicht bessert, sollten Sie Ihren Hausarzt um Rat fragen.

Asthma

Asthma ist eine chronisch entzündliche Atemwegserkrankung, bei denen aufgrund eines Engegefühls in der Brust Anfälle ausgelöst werden. Bei Asthma können die Atemwege anschwellen und sich verengen. Dadurch wird das Atmen erschwert und vermittelt das Gefühl, nicht genug Luft zu bekommen.

Symptome

Pfeifendes Atmen
Trockener Husten
Engegefühl in der Brust
Atemnot

Ursachen

Es wird angenommen, dass Asthma durch eine Kombination aus genetischen und umweltbedingten Faktoren verursacht wird. Wenn Asthma bereits in der Familie vorkommt, ist es wahrscheinlicher, selbst die Krankheit zu entwickeln. Asthmaanfälle treten häufig auf, nachdem Betroffene einem „Auslöser“ ausgesetzt wurden. Zu den Auslösern gehören zum Beispiel Rauch, Luftverschmutzung, Erkältungen, Staub, Chemikalien, veränderte Wetterbedingungen, Gras- und Baumpollen, Tierhaare und Federn.

Behandlungsmöglichkeiten

Asthmaanfälle lassen sich in der Regel mithilfe von Medikamenten zum Inhalieren bzw. Bronchodilatatoren abwenden. 

Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)

COPD wird als Überbegriff verwendet, um eine Reihe von Lungenerkrankungen zu beschreiben, die Atemnot verursachen oder damit verbunden sind, nicht normal ausatmen zu können. Zwei der häufigsten Arten von COPD sind Emphysem und chronische Bronchitis.

Emphysem bzw. eine Lungenaufblähung ist eine progressive Lungenerkrankung, die häufig durch Rauchen verursacht wird und Kurzatmigkeit und Husten verursacht.

Chronische Bronchitis wird durch zu viel Schleim in den kleinen Atemwegen verursacht. Dieser Schleim und die daraus entstehende Entzündung blockieren die kleinen Atemwege

Symptome

Häufiges Husten
Husten, der viel Schleim produziert
Anhaltendes Keuchen
Kurzatmigkeit, insbesondere wenn man aktiv sind
Pfeifendes oder fiepsendes Geräusch beim Atmen
Engegefühl in der Brust
Empfindlichkeit gegenüber Atemwegsinfektionen wie Erkältungen oder Grippe
Zyanose – eine Blaufärbung der Haut, die durch unzureichenden Sauerstoff verursacht wird

Ursachen

Das Rauchen von Zigaretten ist die Hauptursache für COPD, obwohl die Erkrankung auch manchmal Menschen betreffen kann, die noch nie geraucht haben. Bei Menschen, die vermehrt rauchen oder lange rauchen, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, an COPD zu erkranken. Einige Fälle von COPD werden dadurch verursacht, langfristig schädlichen Dämpfen oder Staub ausgesetzt zu sein. Andere Fälle entstehen als Folge eines seltenen genetischen Problems, das die Lunge anfälliger für Schäden macht.

Behandlungsmöglichkeiten

Im Gegensatz zu Asthma ist COPD nicht umkehrbar. Die Behandlung kann jedoch helfen, die Erkrankung unter Kontrolle zu halten, damit die täglichen Aktivitäten nicht zu stark eingeschränkt werden. Zu den Behandlungsmethoden gehören die Rauchentwöhnung, Inhalatoren und Arzneimittel zur Öffnung der Atemwege und zur Erleichterung der Atmung, Sauerstofftherapie sowie die pulmonale Rehabilitation – ein spezielles Bewegungs- und Aufklärungsprogramm für Menschen mit COPD.

Wussten Sie schon?

COPD ist die vierthäufigste Todesursache weltweit. Etwa 20 bis 25 Prozent der Raucher entwickeln COPD. Menschen, die mal geraucht haben, sind weiterhin gefährdet und sollten sich der Symptome einer Atemnot bewusst sein.

Lungenkrebs

Lungenkrebs ist eine der häufigsten Krebsarten. Jedes Jahr sterben mehr als 1,4 Millionen Menschen daran. Leider entwickelt sich Lungenkrebs stufenweise, ohne Anzeichen oder Symptome im Frühstadium. Er könnte sich als Husten zeigen und man denkt, es sei nur eine Erkältung. Lungenkrebs lässt sich am einfachsten im frühen Stadium behandeln. Deshalb ist das Screening so wichtig.

Eine Untersuchung auf Lungenkrebs liegt nahe, wenn

Sie mindestens 20 Jahre oder länger eine Packung Zigaretten pro Tag geraucht haben.
Sie immer noch rauchen oder in den letzten 15 Jahren aufgehört haben.
Sie zwischen 50 und 80 sind.

Symptome 

Brustschmerzen
Chronischer Husten
Atembeschwerden
Pfeifendes Atmen
Heiserkeit
Gewichtsverlust
Müdigkeit oder Schwäche
Schluckbeschwerden
Husten, der blutigen Schleim produziert
Schwellung in Gesicht oder Hals

Ursachen

Das Rauchen von Zigaretten ist einer der größten Risikofaktoren für Lungenkrebs. Außerdem kann Lungenkrebs auch über die Belastung durch Stoffe wie Radon, Asbest, Passivrauchen oder weitere Schadstoffe in der Luft verursacht werden. Das Rauchen von Tabak in Kombination mit anderen Risikofaktoren, wie der Einwirkung von Radon oder Asbest, erhöht das Risiko von Lungenkrebs. Bei Menschen mit Blutsverwandten, die Lungenkrebs haben, besteht ebenfalls ein erhöhtes Risiko, diese Krankheit zu entwickeln.

Behandlungsmöglichkeiten

Zu den Behandlungsmethoden bei Lungenkrebs gehören Chirurgie, Chemotherapie, Immuntherapie und Strahlentherapie. Diese Behandlungen können je nach Schweregrad der Krebserkrankung allein oder in Kombination durchgeführt werden.

Wussten Sie schon?

Lungenkrebs ist laut der Weltgesundheitsorganisation weltweit die häufigste Todesursache aufgrund einer Krebserkrankung.

Pneumonie

Pneumonie bzw. Lungenentzündung ist eine Infektion der Lunge, die durch Bakterien oder Viren verursacht wird. Die Entzündung betrifft vor allem die Alveolen, die winzigen Bläschen in der Lunge. Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen wie COPD sind anfälliger für eine Lungenentzündung. Die meisten Menschen können sich innerhalb von ein bis drei Wochen erholen. Für einige, wie alte und sehr junge Menschen, kann eine Lungenentzündung jedoch extrem schwerwiegend und sogar lebensbedrohlich sein.

Symptome

Fieber
Schwitzen oder Schüttelfrost
Husten, der Schleim produziert
Kurzatmigkeit
Brustschmerzen beim Husten oder Atmen
Übelkeit oder Erbrechen
Müdigkeit
Durchfall

Behandlungsmöglichkeiten

Eine durch Bakterien verursachte Lungenentzündung wird mit Antibiotika behandelt. Eine virale Lungenentzündung wird nur mit unterstützenden Maßnahmen wie Infusionen, Sauerstoff und manchmal Steroiden behandelt. Bei der Behandlung der Atemwege werden spezielle Medikamente direkt in die Lunge gegeben oder es werden Techniken gelehrt, um tief zu atmen und dadurch die Sauerstoffaufnahme zu erhöhen. Es kann ebenso eine Sauerstoffbehandlung durchgeführt werden, um den Sauerstoffgehalt im Blutkreislauf aufrecht zu erhalten. Je nachdem, wie schwer oder gefährlich die Lungenentzündung ist, geschieht dies über einen Nasenschlauch, eine Gesichtsmaske oder ein Beatmungsgerät. Es gibt Impfstoffe, um bestimmte Arten einer bakteriellen oder viralen Pneumonie zu verhindern.

Tuberkulose

Tuberkulose (TB) ist eine bakterielle Infektion, die sich auf die Lunge und andere Teile des Körpers auswirkt. Diese Infektion wird durch winzige Tröpfchen, die durch Husten und Niesen in die Luft abgegeben werden, von Mensch zu Mensch übertragen. TB kann über Jahre im Körper leben, bevor Symptome auftreten.

Symptome

Husten, der länger als drei Wochen anhält
Gewichtsverlust
Appetitlosigkeit
Husten mit Blut oder Schleim
Schwäche
Müdigkeit
Fieber
Nächtliches Schwitzen

Behandlungsmöglichkeiten

Tuberkulose wird hauptsächlich durch die Einnahme von Antibiotika über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten behandelt.

Mukoviszidose

Mukoviszidose ist eine genetische Erkrankung, die Lunge und Verdauungssystem beeinträchtigt.

Symptome

Husten, der nicht abklingt
Husten mit blutigem Schleim
Pfeifendes Atmen
Kurzatmigkeit
Häufige Infektionen der Atemwege oder der Nebenhöhlen
Nasenpolypen
Langsames Wachstum während der Kindheit oder geringe Gewichtszunahme
Verstopfung
Fettiger oder übel riechender Stuhl

Behandlungsmöglichkeiten

Mukoviszidose ist nicht heilbar. Es gibt jedoch Behandlungsmöglichkeiten, um die Krankheit zu kontrollieren. Dazu gehören:

Antibiotika zur Vorbeugung und Behandlung von Brustkorbinfektionen
Medikamente, um den Schleim in der Lunge zu verdünnen, sodass dieser sich leichter abhusten lässt
Arzneimittel zur Erweiterung der Atemwege und um Entzündungen zu minimieren
Spezielle Techniken und Geräte, um den Schleim aus der Lunge zu lösen
Lungentransplantation – kann erforderlich sein, wenn die Lunge sehr stark beschädigt ist

Wussten Sie schon?

Die beiden häufigsten Risikofaktoren für Atemwegserkrankungen sind Tabakrauch und die die Luftqualität im Innen- und Außenbereich.